9501 DAS NORDISCHE FOLKEBOOT

Dansk  Tysk

Ein Boot, dass 1941 konstruiert wurde und immer noch in großer Anzahl gesegelt wird – mit ca. 4000 Folkebooten die größte Anzahl registrierter Boote in:

  • Schweden: 1300 Boote
  • Dänemark: 1141 Boote
  • Deutschland: 1100 Boote
  • Finnland: 400 Boote
  • USA: 100 Boote
  • England: 100 Boote
  • Niederlande: 50 Boote

 

Diese Anzahl an Folkebooten macht diese Bootsklasse zur größten seiner Art, die jemals gebaut wurden und zum Erfolg von Regatta- und Tourensegeln beitragen.

Als 1941 ein Konstruktionswettbewerb ausgeschrieben wurde, war es wichtig, dass das Boot seetüchtig sein sollte, gleichsam geeignet zum Regatta- und Tourensegeln, sowie über 3-4 Kojen verfügen.

 

Die Seetüchtigkeit erlebt man, sobald das Boot gegen eine Bö aufkreuzt. Das Folkeboot liegt sicher und stabil aufgrund des großen Kielgewichtes. Selbst die Segelgarderobe ist einfach gehalten – Fock und Großsegel. Das Großsegel kann nicht gerefft werden, stattdessen wird der Wind über den oberen Teil des Groß hinweg geleitet indem der Mast nach achtern gezogen werden kann.

REGATTASEGELN

Das Folkeboot ist eine der Klassen, welche die meisten Boote zu Regatten vereinigen.

Die bekannteste internationale Regatta ist der „Gold-Pokal“- die jährliche Weltmeisterschaft dieser Bootsklasse. Sie erstreckt sich über eine Woche mit spannenden und dicht gedrängten Wettfahrten jeden Tag und gemütliches Zusammensein am Ende des Tages.

Der Gold-Pokal ging in den letzten 38 Jahren 31 mal nach Dänemark, 6 mal nach Deutschland und 1 mal nach Schweden. Den Gold-Pokal gewinnt nicht der einzelne Segler, sonder der Verein dessen Mitglied der Segler ist. Nach 6 Siegen in Folge fällt der Pokal an den Verein.

 

Dieses glückte unter anderem Erik Andreasen, Kerteminde Sejlklub, in den Jahren 1972 – 2001.

Erik „Bralder“ Andreasen ist bekannt für seine vielen guten Regattaergebnisse und als treibende Kraft, zusammen mit Poul Ankjær Jensen, bei der Entwicklung der Glasfieber-Folkeboote.

 

Bei den Regatten, zum Beispiel Sjælland rundt oder Fyn rundt oder den abendlichen Vereinsregatten, sind die Folkeboote sehr oft die ersten die über die Ziellinie gehen, selbst vor den größeren Segelbooten mit ihren Spinnakern.

 

Das erfolgreichste Folkeboot bis heute ist die D431 „Helle“ mit 8 dänischen Meisterschaften, 5 Gold-Pokalen und 7 Siegen bei der Kieler Woche.

Das Boot wurde von Thorkild Lind gebaut und gesegelt bis das Boot von den Brüdern Hjort, København Amatør Sejklub, übernommen wurde.

Damit gewannen die Brüder den Gold-Pokal in den Jahren 1967-1971.

 

Jährlich werden nationale Meisterschaften ausgetragen. Alle 2 Jahre Internationale: Sessanpokal und San Francisco Cup. Bei diesen Regatten trifft man sich mit den eigenen Segeln unter dem Arm und bekommt ein Folkeboot zu den Wettfahrten geliehen.

 

Einer der wichtigsten Gründe für die Beliebtheit der Folkeboote ist unter anderem, dass die 3 größten nationalen Verbände mit Änderungen der Boote sehr zurückhaltend sind. Die ganze Zeit mit Rücksichtnahme der existierenden Folkeboote – Rumpfgewicht, Trimm des Riggs usw.

Es soll möglich sein genauso schnell zu segeln, egal, ob alte oder neue Folkeboote. Es soll keinen Unterschied machen, ob ein Boot ein Glasfieberrumpf und Alumast / -baum oder einen Holzrumpf und Holzmast / -baum hat.

Das Entscheidende soll nach wie vor die Leistung der Besatzung sein.

 

TOURENSEGELN

Nach Ende einer Regatta entscheiden sich die meisten Segler das Boot auf dem Wasserweg nach Hause zu segeln und mit einem Törn zu verbinden.

Aus der „Rennmaschine“ wird ein Tourensegler. Als erstes werden die Regattasegel gegen andere / ältere Segel getauscht. Außenborder, Anker, extra Tauwerk, Fender und Kücheneinrichtung werden wieder an Bord verstaut.

Häufig besteht die Besatzung aus 2-3 Personen. Auf diese Weise kann man gut und bequem während des Segelns zusammen im Cockpit arbeiten. Das tiefe Cockpit ist ein sicherer Ort für die Besatzung während des Segeltörns. Man trifft auch auf Folkeboote unterwegs, wo die ganze Familie mit 4 oder 5 Personen auf Törn ist – oder Einhandsegler. Man trifft aber auch Folkeboote auf langen Touren – zum Beispiel von Schweden in die Karibik oder England nach Australien.

Sobald man einen Hafen anläuft verwandelt sich das Cockpit in eine geräumige Erweiterung der Kajüte mit Hilfe eines Cockpitzeltes zwischen Mast, Baum und Achterstag incl. Stehhöhe und Windschutz.

Ein weiterer Vorteil mit Folkebooten ist dessen Größe. Einen Liegeplatz im Hafen findet sich auch in einer kleinen Ecke eines jeden Hafens.

 

 

SEGELSCHULBOOT

Viele Segler haben ihre erste Bekanntschaft mit den Folkebooten in Segelschulen gemacht, wo sie das Segeln lernen, als Jugendliche oder Erwachsene.

Das Folkeboot dienst oft als „Segelschulschiff“ bei den Vereinen. Der Segellehrer steht im Niedergang zur Käjute und hat damit einen guten Überblick über das ganze Boot und die, meistens 3, Schüler.

Im Kolding Sejlklub segelt das erste Glasfieber-Folkeboot „Kalorius“ seit 1976 weiterhin als Schulboot (selbst nach 40 Jahren intensiven Segelns).